Spielen und damit auch Spielzeug gehört wohl zu den ältesten menschlichen Bedürfnissen. Ist doch Spielen mehr als das bloße Lernen über Versuch und Irrtum, sondern auch wesentlich für emotionale Intelligenz, Kreativität und Sozialisationsverhalten. Spielen ist spannend und ohne vorhersagbares Ergebnis, hat Festcharakter und ist damit etwas Besonderes, vermittelt Freude und Begeisterung. Und: es geschieht ohne äußeren Zwang und stets freiwillig.

Gerade im Hinblick auf die Spielzeugherstellung in der ehemaligen DDR ist dies sicherlich von Interesse. Nicht von ungefähr spielt deshalb der Ausstellungstitel auch auf die Kindheitserinnerungen der Besucher an, treffen hier doch alte Bekannte wie das Sandmännchen, die allseits beliebten Indianer- und Cowboyfiguren oder Modellautos von Barkas und Wartburg aufeinander. Ob Handpuppen und Puppenwagen, Eisenbahnen, Brettspiele, Modell- und Spielzeugautos, Puppenhäuser oder Kaufmannsläden: in der Sonderschau darf durchaus auch gespielt werden. Mit zugehörigen Originalverpackungen, Spielanleitungen, Werbekatalogen oder Fotografien soll die Exposition nicht nur Erinnerungen wecken, sondern auch ein Stück Kulturgeschichte transportieren. Und gerade auch jüngeren Besuchern zeigen, dass das „Spielzeug aus dem Osten“ oft pädagogisch wertvoll und von vollendeter Formgestaltung geprägt war. So wie etwa der „Schaukelwagen“ von Hans Brockhage, der in der Ausstellung sogar zur Erprobung einlädt.

Das zumindest dem Spielzeug im real existierenden Sozialismus keine Grenzen gesetzt waren, verdeutlichen hier wohl am Besten die mannigfaltigen Raumfahrzeuge und Raketen, während die „Kinderträume aus Blech“ eher auf die doch recht selten zu bekommenden Spielzeuge metallener Art abstellt. Ein kleines Separee widmet sich auch bekannteren Persönlichkeiten und ihrem „Lieblingsspielzeug“ - so darf der geliebte Teddybär von Wolfgang Lippert stellvertretend für viele persönliche Andenken stehen. Über 500 Exponate warten hier in der mittelalterlichen Burganlage auf große und kleine Entdecker...