Das wollte ich auch! - Spielzeug aus dem Westen
Der Blick über die Mauer
Spielzeug aus dem Westen im Zentrum der Sonderschau der Museen Schloß Voigtsberg
Die Winterausstellung, die den Titel "Das wollte ich auch! - Spielzeug aus dem Westen" trägt und bis 26. Februar für die Besucher der Burganlage zu sehen ist, versteht sich in diesem Jahr als kleiner Blick über die Mauer. Nach der Ausstellung im vergangenen Jahr rund um das "Spielzeug aus dem Osten" stehen nun die knallbunten Spielzeugwelten des kapitalistischen Bruders, die auch die Träume der DDR-Kinder beflügelte und Begehrlichkeiten weckte, im Fokus. Dass gerade diese oftmals in den regionalen Intershops auch einen begrenzten Einblick in das Warenangebot des Westens boten und deshalb die grenznahe Lage des Vogtlandes eine Rolle spielt, bildet dabei die kulturhistorische Klammer der Ausstellung.
Ob "Lego", "Barbie" oder "Playmobil", ob das "Melitta-Kaffee-Service" oder die "Shell-Tankstelle" - hier spiegelt sich auch die wirtschaftliche Entwicklung der BRD bis 1989 wider. Dabei wurden die Spielzeuge immer aufwändiger. Einfache Spielfiguren bekamen komplizierte Spielmechanismen – sie wurden zu Actionfiguren von He-Man bis STAR WARS. Comics und Filme umrahmten die Figur und bildeten ein Komplettpaket. Die Kinder konnten die Geschichten ihrer Helden wie Micky Maus, der Schlümpfe, Alf, Barbie und Co. zuhause weiterspielen. Anders herum finden Kultfiguren der Werbeindustrie wie Mecki oder der Duracell-Hase ihren Weg in die Welt der Spielzeuge. Technisch kulminiert der Fortschritt in den 70er Jahren mit dem Einzug der Computer in die heimische Spielwelt. Eines neues Kapitel der Spielegeschichte beginnt ...
Die Ausstellung mit weit über 500 Exponaten wird noch bis 26. Februar auf dem Schlosskomplex zu sehen sein und von zahlreichen Leihgebern unterstützt, darunter Museen wie das Haus der Geschichte der BRD Bonn oder der Sammlung Pohl-Ströher und vielen privaten Leihgebern. Begleitveranstaltungen, wie etwa die Wichtelwerkstatt oder der Kuscheltierworkshop, finden zudem statt.